Umweltinitiativen in Leibnitz: Ein grünes Zukunftsbild

Umweltengagement in Leibnitz und der Region: Nachhaltigkeit als Gemeinschaftsaufgabe

Die Stadt Leibnitz und ihre Umgebung setzen seit Jahren gezielte Akzente im Umwelt- und Naturschutz. Von der Renaturierung von Grünflächen bis hin zu Bildungsprojekten für Jung und Alt – die Region zeigt, wie ökologisches Handeln im Alltag verankert werden kann. Im Folgenden ein Überblick über aktuelle und langfristige Initiativen, die das Leben in der Südsteiermark zukunftsfähig gestalten.

Frühjahrsputz 2025: Gemeinsame Säuberungsaktionen mit Vorbildwirkung

Jährlich beteiligen sich Hunderte Bürger:innen aus Leibnitz und den Nachbargemeinden an der stadtweiten Reinigungsaktion „Frühjahrsputz“. Im März 2025 sammelten Freiwillige entlang der Murufer, in den Weinbergen des Sulmtals sowie in Wohngebieten wie der Grazer Straße über zwei Tonnen Abfall ein. Koordiniert durch die Steiermärkische Berg- und Naturwacht und unterstützt von lokalen Unternehmen wie der Leibnitzer Brauerei, verbindet die Aktion praktischen Umweltschutz mit Bewusstseinsbildung. Besonderer Fokus lag diesmal auf der Sensibilisierung für Mikroplastik, das häufig in Grünanlagen gefunden wird.

Naturschutzgebiet Wildoner Buchkogel: Ein Hotspot der Biodiversität

Der Wildoner Buchkogel, ein rund 450 Hektar großes Waldgebiet zwischen Wildon und Leibnitz, wurde 2023 offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt. Dieses Projekt, gefördert durch das Land Steiermark und den EU-Regionalfonds, sichert den Bestand seltener Arten wie der Europäischen Wildkatze und des Schwarzstorchs. Forstwirte und Biolog:innen arbeiten hier Hand in Hand, um invasive Pflanzenarten wie die Robinie zurückzudrängen und heimische Buchenwälder zu revitalisieren. Führungen des Vereins „Natur im Blick“ ermöglichen Interessierten, die artenreiche Flora – darunter über 20 geschützte Orchideenarten – kennenzulernen.

Naturpark Südsteiermark: Symbiose aus Tourismus und Ökologie

Seit seiner Gründung im Jahr 2002 hat sich der Naturpark Südsteiermark zu einem Modellprojekt nachhaltiger Regionalentwicklung entwickelt. Auf 38.900 Hektar Fläche werden hier Landwirtschaft, Weinbau und Naturschutz harmonisch verknüpft. Ein Beispiel ist das Projekt „Blühende Weingärten“, bei dem über 60 Winzer:innen aus Kitzeck, Gamlitz und Leutschach Blühstreifen anlegen, um Bestäuberinsekten zu fördern. Zudem setzt der Naturpark auf sanften Tourismus: Der neu markierte „Klima-Wanderweg“ bei Ehrenhausen informiert über lokale Auswirkungen des Klimawandels und zeigt Anpassungsstrategien auf.

Biotopverbund Südsteiermark: Grüne Korridore für Artenvielfalt

Das EU-geförderte Projekt „Naturverbunden Südsteiermark“ zielt darauf ab, fragmentierte Lebensräume im Bezirk Leibnitz durch Hecken, Tümpel und Brachflächen zu vernetzen. Pilotflächen bei Tillmitsch und Gralla dienen als Rückzugsorte für Feldhasen, Rebhühner und seltene Schmetterlingsarten wie den Segelfalter. Landwirt:innen erhalten Prämien, wenn sie mindestens 5 % ihrer Flächen als Biodiversitätsstreifen bewirtschaften. Erste Erfolge sind bereits sichtbar: In der Gemeinde Lang wurde 2024 erstmals wieder der vom Aussterben bedrohte Steinkauz gesichtet.

Städtische Grünprojekte: Leibnitz als Vorreiterin der Urbanen Ökologie

Die Stadtgemeinde Leibnitz hat in den letzten Jahren zahlreiche innerstädtische Flächen ökologisch aufgewertet. Der neu gestaltete „Park der Vielfalt“ hinter der Neuen Mittelschule kombiniert Spielgeräte aus regionalem Holz mit Wildblumenwiesen und Insektenhotels. Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist die Umgestaltung des Friedhofs Leibnitz: Statt monotoner Rasenflächen dominieren nun artenreiche Staudenbeete, die pflegeleicht sind und zugleich Bienen Nahrung bieten. Für Privatpersonen bietet das Umweltamt kostenlose Beratungen zur naturnahen Gartengestaltung an – ein Angebot, das 2024 von über 200 Haushalten genutzt wurde.

Bildung und Partizipation: Umweltwissen generationsübergreifend vermitteln

Der Verein „Naturstark.jetzt“ mit Sitz in Wagna hat sich auf die Umweltbildung für Kinder und Jugendliche spezialisiert. In Kooperation mit Schulen wie der HAK Leibnitz werden Projekttage zu Themen wie „Plastikfasten“ oder „Energiesparen im Haushalt“ organisiert. Erwachsene können sich bei Workshops der Volkshochschule Südsteiermark weiterbilden, etwa zum Bau von Nistkästen oder zur Permakultur im Kleingarten. Ein Highlight ist die jährliche „Lange Nacht der Biodiversität“ im Leibnitzer Stadtpark, bei der Expert:innen des Universalmuseums Joanneum Nachtexkursionen anbieten.

Klimafonds Steiermark: Finanzielle Förderung für lokale Projekte

Über den steirischen Klimafonds wurden seit 2020 insgesamt zwölf Projekte im Bezirk Leibnitz finanziell unterstützt. Dazu zählt die Solaroffensive der Gemeinde Straß, die Dachflächen von öffentlichen Gebäuden wie dem Feuerwehrhaus für Photovoltaikanlagen nutzt. In Gleinstätten entstand eine Ladestation für E-Bikes, betrieben durch Ökostrom von der Energie Steiermark. Antragsberechtigt sind nicht nur Gemeinden, sondern auch Vereine und Privatpersonen – eine Chance, die etwa der Imkerverein Leibnitz für die Anschaffung einer bienenfreundlichen Blühmaschine nutzte.

Abfallwirtschaftsverband Leibnitz: Kreislaufwirtschaft im Fokus

Der Abfallwirtschaftsverband Leibnitz setzt verstärkt auf die Reduktion von Restmüll. Durch die Einführung der „Biotonne Plus“ im Jahr 2023 können Bürger:innen nun auch kompostierbare Verpackungen und Kaffeekapseln aus nachwachsenden Rohstoffen separat entsorgen. Ein neues Repair-Café im Kulturzentrum Leibnitz, initiiert von der Klima- und Energiemodellregion (KEM), hilft dabei, defekte Elektrogeräte oder Textilien zu reparieren statt wegzuwerfen. Zudem wurde das Sammelsystem für Alttextilien ausgeweitet – allein 2024 konnten so über 15 Tonnen Kleidung recycelt werden.

Landschaftsschutzgebiete: Bewahrung des steirischen Charakters

Neben der Laßnitzau und dem Südweststeirischen Weinland wurde 2024 auch das Gebiet um den Frauenberg in das Landesprogramm „Schützenswerte Kulturlandschaften“ aufgenommen. Ziel ist es, die typischen Streuobstwiesen und Trockenmauern durch gezielte Pflegemaßnahmen zu erhalten. Landwirt:innen, die ihre Flächen nach historischen Methoden bewirtschaften, erhalten hierfür Zuschüsse aus dem EU-Agrarfonds.

Ziele für die kommenden Jahre

Die Region Leibnitz hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt: Bis 2030 soll der CO2-Ausstoß um 40 % gesenkt werden, unter anderem durch den Ausbau von Radwegen und die Sanierung kommunaler Gebäude. Geplant ist zudem ein regionales Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit, das Forschung, Bildung und praktische Umsetzung vernetzt. Ein erster Schritt ist die Einrichtung einer „Grünen Bürgerplattform“, auf der sich Interessierte über aktuelle Projekte informieren und eigene Ideen einbringen können.

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