Immobilienmarkt in der Steiermark: Trends und Möglichkeiten zur Hausbewertung

Warum die Preise in Bewegung sind

Die österreichische Immobilienlandschaft hat in den vergangenen beiden Jahren eine ungewöhnliche Dynamik erlebt. Nach Jahren stetigen Wachstums zeichnete sich 2023 und 2024 erstmals ein leichter Rückgang der Preise ab – ein Phänomen, das auch die Steiermark erfasste.

Gründe dafür liegen unter anderem in gestiegenen Bauzinsen, der Inflation sowie einer vorsichtigeren Investitionshaltung. Dennoch bleibt die Nachfrage nach Wohnraum in beliebten Regionen wie der Südsteiermark robust.

Die Steiermark im Fokus: Regionale Unterschiede prägen den Markt

Gesamtösterreichischer Trend trifft auf lokale Besonderheiten

Österreichweit lagen die Immobilienpreise 2023 etwa 2–4 % unter den Vorjahreswerten, wobei die Steiermark diesem Trend folgte. Besonders städtische Zentren wie Graz spürten den Abwärtstrend: Hier sanken die Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser um durchschnittlich 3,5 %. Anders sieht es in ländlichen Bezirken aus: Die Südsteiermark verzeichnete zwar leichte Schwankungen, konnte aber dank ihrer touristischen Anziehungskraft und der hohen Lebensqualität eine relative Stabilität bewahren.

Graz vs. Südsteiermark: Zwei Welten, ein Bundesland

In Graz, dem wirtschaftlichen Herz der Steiermark, führten gestiegene Finanzierungskosten und eine vorübergehende Überhitzung des Marktes zu einem Nachfrageeinbruch bei Luxusimmobilien. Gleichzeitig stieg die Nachfrage nach kleineren Wohnungen in zentraler Lage, was die Preise in diesem Segment stabilisierte. In der Südsteiermark hingegen profitieren Eigentümer von der anhaltenden Beliebtheit ländlicher Idylle: Weinbaugebiete, gut ausgebaute Radwege und die Nähe zu Slowenien machen die Region besonders für Familien und Ruhesuchende attraktiv.

Südsteiermark: Stabil trotz gesamtwirtschaftlicher Herausforderungen

Preisentwicklung im Detail: Wo steht die Region heute?

Aktuelle Daten zeigen, dass die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser in der Südsteiermark zwischen 2.800 und 3.200 Euro liegen – abhängig von Lage und Ausstattung auch weit darüber. In Regionen wie Leibnitz oder Gamlitz, die für ihre gute Lage bekannt sind, liegen die Preise leicht über diesem Niveau. Dagegen sind abgelegenere Dörfer mit geringerer Infrastrukturanbindung bereits ab 2.400 Euro pro m² zu haben. Interessant ist auch der Trend zu Sanierungen: Altbauten mit Renovierungsbedarf werden zunehmend nachgefragt, da sie für junge Käufer erschwinglicher sind.

Faktoren, die den Wert prägen: Mehr als nur Lage

Neben der klassischen „Lage, Lage, Lage“-Regel spielen in der Südsteiermark weitere Kriterien eine Rolle:

  • Touristische Infrastruktur: Gemeinden mit gut ausgebauten Gastronomie- und Freizeitangeboten (z. B. Weinverkostungen, Wanderwege) halten ihre Werte besser.
  • Energieeffizienz: Modernisierte Häuser mit Solaranlagen oder Wärmepumpen erzielen bis zu 15 % höhere Preise.
  • Grundstücksgröße: Große Gärten oder landwirtschaftliche Nutzflächen erhöhen das Interesse bei speziellen Käufergruppen.

Hausbewertung: Professionelles Gutachten oder Eigenrecherche?

Vergleichswertverfahren: Die Alternative für Privatpersonen

Für die meisten privaten Eigentümer bietet das Vergleichswertverfahren eine ausreichend genaue und kostengünstige Lösung. Dabei werden aktuelle Verkaufspreise ähnlicher Objekte in der gleichen Region analysiert. Entscheidend ist, dass die Vergleichsobjekte in Bezug auf Baujahr, Grundstücksgröße und Ausstattung möglichst nah am eigenen Haus liegen.

Wann lohnt sich ein Sachverständigengutachten?

Ein professionelles Gutachten durch zertifizierte Immobilienbewerter ist lediglich in speziellen Fällen wichtig:

  • Bei Erbstreitigkeiten oder Scheidungen, wo ein gerichtsfester Wert benötigt wird.
  • Für gewerbliche Immobilien mit sehr komplexen Nutzungsrechten.
  • Wenn ungewöhnliche Objekte (z. B. Denkmäler) bewertet werden müssen.
    Die Kosten liegen hier zwischen 1.500 und 3.000 Euro – ein Investment, das sich nur in speziellen Situationen rentiert.

Schritt für Schritt: So ermitteln Sie den Wert selbst

Datenquellen finden: Wo gibt es verlässliche Informationen?

Öffentliche Grundbücher, regionale Immobilienplattformen und Maklerdatenbanken sind die beste Quelle für aktuelle Verkaufspreise. Besondere Online-Tools wie etwa ohne-makler.at aggregieren diese Informationen und ermöglichen es, den Immobilienwert schnell selbst zu ermitteln. Nutzer geben dabei Details wie Wohnfläche, Zimmerzahl, Baujahr und Besonderheiten (z. B. Keller oder Terrasse) ein. Innerhalb weniger Minuten generiert das System einen Schätzwert basierend auf den letzten zwölf Monaten.

Typische Fehler vermeiden: Darauf sollten Sie achten

  • Überbewertung von Emotionen: Ein selbst bepflanzter Garten oder persönliche Renovierungen steigern nicht automatisch den Marktwert.
  • Veraltete Daten: Preise von vor 2023 sind aufgrund der Zinswende kaum noch relevant.
  • Lageunterschiede: Ein Haus im Ortskern ist bis zu 20 % mehr wert als ein vergleichbares Objekt am Ortsrand.

Markt im Wandel – Chancen für kluge Entscheidungen

Die leichten Preisrückgänge in der Steiermark bieten sowohl Käufern als auch Verkäufern neue Möglichkeiten. Während sich die Urbanisierung in Graz verlangsamt, bleibt die Südsteiermark ein sicherer Hafen für langfristige Investitionen. Mit dem Vergleichswertverfahren können Eigentümer kostensparend handeln, ohne auf fundierte Ergebnisse zu verzichten. Wer zusätzlich in energieeffiziente Modernisierungen investiert, positioniert sein Objekt zukunftssicher – denn Nachhaltigkeit wird auch im ländlichen Raum zum entscheidenden Werttreiber.

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